Bei der Maklerprovision handelt es sich um ein Erfolgshonorar, das nur bei Abschluss eines Vertrags fällig wird. Anders als bei der Vermietung, bei der das Bestellerprinzip greift, gilt beim Immobilienkauf seit Dezember 2020 die Teilung der Maklerprovision – Käufer und Verkäufer teilen sich die Kosten für den Makler. Die Höhe der Maklerprovision ist frei verhandelbar, orientiert sich aber an der marktüblichen Höhe des jeweiligen Bundeslandes (7,14 % des Kaufpreises in Bayern).
Am 23. Dezember 2020 trat ein neues Gesetz in Kraft, das die Maklerprovision deutschlandweit einheitlich regelt: Verkäufer und Käufer teilen sich die Kosten für den Makler zu gleichen Anteilen. In Bayern war diese Praxis schon vor Dezember 2020 üblich, sodass Käufer und Verkäufer je nur 3,57 % der marktüblichen Maklercourtage zahlen. Eine Ausnahme besteht nur darin, dass der Verkäufer seinen Anteil freiwillig erhöhen kann – also mehr als die 3,57 % Verkäuferanteil zahlt oder sie gar komplett übernimmt.
Das neue Gesetz gilt für alle Immobiliengeschäfte zwischen Privatpersonen. Ausgenommen sind Verkäufe von Mehrfamilienhäusern und Baugrundstücken sowie Immobiliengeschäfte zwischen Unternehmen und Investoren (Immobilienkäufe im gewerblichen Rahmen).
Das neue Maklergesetz sorgt nicht nur für eine bundesweit einheitliche Regelung und damit mehr Transparenz im Immobilienmarkt, es entlastet vor allem die Käufer, die früher üblicherweise die komplette Maklerprovision gezahlt haben. Das sorgte nicht selten für eine hohe Kostenbelastung und einen emotionalen Druck: Kauft man die Immobilie und zahlt die volle Maklerprovision oder sucht man weiter? Dass der Käuferanteil nun maximal bei 3,57 % des Kaufpreises für Immobilien in Bayern liegt, macht den Kauf von Immobilien insgesamt attraktiver. Durch die gesunkenen Kaufnebenkosten können sich Käufer mehr Immobilie leisten und interessieren sich auch für Angebote oberhalb des ursprünglichen Budgets.
Verkäufer können ihre Immobilie noch attraktiver machen, indem sie ihren Anteil an der Provision erhöhen oder sogar einen provisionsfreien Verkauf anbieten. Dadurch können sie auch die Dauer des Verkaufsprozesses verkürzen.